I AM THREE

Silke Eberhard – altosax
Nikolaus Neuser – trumpet
Christian Marien – drums
Ein ungewöhnliches autobiographisches Buch von Charles Mingus hieß "Beneath the underdog: His world as composed by Mingus", das 1971 erstmals erschien – zu Deutsch hieße dieser Titel ungefähr "Unterhalb des Underdog: Seine Welt, wie Mingus sie komponierte". In diesem Buch lautete eine Passage gleich auf der ersten Seite wie folgt:
AUSZUG AUS DEM BUCH "BENEATH THE UNDERDOG: HIS WORLD AS COMPOSED BY MINGUS"
Charles Mingus: "Mit anderen Worten: Ich bin drei. Der eine steht immer in der Mitte, unbekümmert und unbeteiligt. Er beobachtet und wartet darauf, den anderen beiden sagen zu können, was er sieht. Der zweite ist wie ein ängstliches Tier, das angreift aus Angst, selbst angegriffen zu werden. Und dann ist da noch ein liebevolles, sanftes Wesen, das jeden in die entlegenste und heiligste Kammer seines Innern lässt. Es wird beleidigt, unterschreibt vertrauensvoll Verträge, ohne sie zu lesen, und lässt sich überreden, umsonst zu arbeiten. Wenn es jedoch merkt, was mit ihm gemacht wird, dann möchte es alles und jeden in seiner Umgebung umbringen, auch sich selbst, für seine Dummheit. Doch es kann nicht – es zieht sich wieder in sich selbst zurück."
„I Am Three“ – dieses Zitat drängte sich als Bandname geradezu auf, als drei erfahrene Musik-AktivistInnen aus Berlin vor einigen Jahren zu einer Gruppe zusammenfanden, die sich vorwiegend mit Mingus-Stücken befassen wollte. Im Repertoire von I Am Three stößt man auf Mingus-„Hits“ und Klassiker wie „Moanin‘“, „Fables Of Faubus“ und „Haitian Fight Song“. Die Interpretationen machen schnell klar: Dieses Band-Kollektiv hat seinen eigenen Sound. Die Art, wie die Berliner diese Stücke spielen, wird einerseits dem Geiste von Mingus gerecht, entfaltet andererseits eine eigene Kraft.