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Eintritt: 25

Eastern Boundary Quartet (USA, HUN, D)

Achtung: Besetzungsänderung
Wegen zweier Ereignisse höherer Gewalt hätte die Tour des Eastern Boundary Quartet beinahe abgesagt werden müssen:
Saxophonist Mihaly Borbely erkrankte plötzlich schwer und musste ins Hospital eingeliefert werden.
Das Wohnhaus des Pianisten Michael Jefry Stevens in North Carolina wurde durch den Hurrikan HELENE schwer beschädigt. Die Familie ist ohne Strom, Wasser, Internet, Strassen….
Es war in der Kürze der Zeit trotzdem möglich, absolut gleichwertigen Ersatz für die Beiden zu finden. Am Saxophon wird der junge ungarische Saxophonist Susu Lakatos sein, am Piano Uwe Oberg.

Der Wiesbadener Pianist Uwe Oberg gehört zu den deutschen  Jazzmusikern  von internationalem Format, seine Werkbiografie umfasst Begegnungen mit Größen wie Evan Parker, Heinz Sauer, Alfred Harth, Silke Eberhardt, Rudi Mahall, Peter Kowald, Jürgen Wuchner. Thelonious Monk ist erkennbar einer seiner Überväter, ein weiterer ist Ornette Coleman; es ist die in den sechziger Jahre entwickelte Freie Spielweise, an die Oberg anknüpft, ausgeprägt eigenständig der Weg, den er eingeschlagen hat.

Dienstag, 08.10.2024, 20.00 Uhr, Kulturhofkeller Villach

 

 Eastern Boundary Quartet (USA, HUN, D)

Susu Lakatos , sax

Balazs Bagyi, drums

Uwe Oberg, piano

Joe Fonda, bass

In einem Satz gesagt: Hier haben sich vier Musiker gefunden, zwei aus Ungarn, zwei aus den USA, die sich auch ohne große Worte jederzeit glänzend verstehen und sich zur Freude ihres Publikums mit dem Jazz – sozusagen dem Esperanto im Sprachdschungel der Musikrichtungen – höchst geistreich verständigen, ohne dabei die identitätsstiftenden Eigenheiten preiszugeben.

Achtung, jetzt wird es leicht pathetisch! Gleichzeitig aber klingt es doch sehr schön, was das Eastern Boundary Quartet in seiner Presseinfo als Gründungsmotivation anführt: Dass sich die beiden Ungarn Mihaly Borbély und Balázs Bágyi mit den beiden Amerikanern Michael Jefry Stevens und Joe Fonda zu einem kontinentalplattenübergreifenden Quartett zusammengeschlossen haben, sei „wie eine kulturelle Brücke zwischen den USA und Osteuropa“. Aufgebaut übrigens aus der überall verstandenen Sprache des Jazz (und der improvisierten Musik).

Ganz unpathetisch ausgedrückt, haben sich hier vier Musiker gefunden, die sich auch ohne große Worte jederzeit glänzend verstehen und sich zur Freude ihres Publikums mit dem Jazz – sozusagen dem Esperanto im Sprachdschungel der Musikrichtungen – höchst geistreich verständigen, ohne dabei die identitätsstiftenden Eigenheiten preiszugeben (komplizierter Satz, aber das musste jetzt mal sein).

Mihaly Borbély, der Saxophonist des Quartetts, ist als Jazz-, World- und Folkmusiker bereits in allen Teilen der Welt aufgetreten – so auch im Bayreuther Jazz-November 2011 zusammen mit Károly Binder. 2007 gründete er mit seinem Landsmann Balázs Bágyi (Drums) sowie den US-Boys Joe Fonda (Bass) und Michael Jefry Stevens (Piano) das Eastern Boundary Quartet. Besonders interessant (und mutig): Ihr erstes Album ist ein Mitschnitt ihres allerersten Konzerts. Dass es so klingt, als hätten sie sich vorher monatelang aufeinander eingespielt, liegt wohl an der gemeinsamen Sprache, die alle vier perfekt beherrschen: Jazz.